Baugeschichte1585 ließ Pfalzgraf Friedrich von dem Burglengenfelder Baumeister Leonhardt Greineisen einen Entwurf für sein Residenzschloss anfertigen. 1586 verdingte der Baumeister auf Gutheißen des fürstlichen Bauherren dem Weidener Bürger und Maurermeister Hanss Reicholt die Maurer- und Steinmetzarbeiten genau nach seinem Plan mit Fertigstellungsfrist sämtl. Steinarbeiten bis 28.10.1586. Der kurzfristige Termin konnte zwar nicht gehalten werden. Das fürstliche Haus stand am 27. September 1589 jedoch ziemlich vollendet auf der Anhöhe. 1588 hatte der Maurermeister Reicholt zusätzlich den Bau der äußeren Ringmauer um das Schloss übertragen bekommen. Insgesamt
hatte Reicholt 3191 Gulden, 8 Schillinge und 4 Pfennige erhalten. Den Bau zu
Ende zu führen, war dem Meister nicht vergönnt; er starb im Sommer 1589. Ein
Jahr später übernahm der ital. Maurermeister Hans Meria die Weiterführung.
Wegen der entstandenen Mehrkosten wurde am Hauptbau nur noch das Dringendste
vollendet. Insgesamt dürfte sich die Bautätigkeit an Ringmauer, Rundtürmen,
Toreinfahrt, Schlosshofmauern, Marstall, Meierei, Küchengebäude und Kanzlei bis
zum Jahre 1593 hingezogen haben. |
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Baubeschreibung Das Schloss ist ein rechteckiger dreigeschossiger Kastenbau im Stil der deutschen Renaissance mit hohem und steilem Satteldach. Das Gebäude ist 120 Schuh lang und 39 Schuh hoch. An den 4 Ecken sitzen runde in 4 Absätzen aufsteigende Türme mit Spitzhelm. In der Mitte der nördlichen Hauptfront ist ein um ein Geschoß höher sich erhebender 5. Rundturm ( Haupteingangsturm ) vorgesetzt. Der Mittelturm an der Südfassade ( 6. Turm ) wurde erst 1903 errichtet. Die dekorativen Giebel ( Ost- u. Westseite ) sind mit „schönen Zinnen in welscher Manier“ ( Wellengiebel ) geziert. Die einzelnen Geschosse sind durch Gurtgesimse aus Granit markiert. Die Turmeingänge und der Haupteingang sind von kannelierten Pilastern flankiert und architraviert. Das Baumaterial ist durchwegs Bruchsteinwerk mit Hausteindetails. Die Sockel sind mit Granithausteinen abgedeckt. Die Hauptportale an den Türmen der Nordfassade sind in Sandstein ausgeführt. Der
ganze Schlossbau ist von kraftvoller Erscheinung, mächtig, schwer hingelagert.
Namentlich die dicken Türme verleihen ihm etwas Festungsartiges. Das Äußere der
Friedrichsburg ist ein fortifikatorischer Wohnbau im Typ des Landschlosses,
Machtanspruch und Verteidigungsbereitschaft der Kleinen Residenz gleichermaßen
veranschaulichend
Im Erdgeschoss ist die kreuzgratgewölbte, 2-schiffige Eingangshalle über 2 Mittelsäulen noch vorhanden. Im 1. OG sind in einzelnen Räumen noch die alten, mit Schiffskehlenprofilen ornamentierten Bohlenbalkendecken der Erbauungszeit erhalten, ebenso barocke Rahmenstuckdecken. Hinter den 3 Türmen auf der Nordfassade liegen die steinernen Spindeltreppen. Planungseckdaten: Gebäudelänge 40,84 m Gebäudebreite 18,57 m Gebäudehöhe 3-gesch, Keller Traufehöhe 12,50 m Firsthöhe 27,50 m Dachneigung ca. 59 º Dachfläche o.T. 1.425 qm Bruttorauminhalt 18.676 cbm Nettogrundrissfläche 2.226 qm |